Wie geht eigentlich Forecasting?

Von
Julia Scherf
11.8.2025
5
min
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Forecasting im Unternehmen: So sicherst du dir Planungssicherheit und ein starkes Finanzfundament

Forecasting ist weit mehr als ein Blick in die Glaskugel – es ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um dein Unternehmen sicher durch die Zukunft zu steuern. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen kann ein guter Forecast den Unterschied machen: zwischen proaktivem Handeln und teurem Reagieren.

1. Was ist Forecasting?

Forecasting bedeutet, zukünftige Entwicklungen deines Unternehmens so genau wie möglich vorherzusagen – auf Basis von historischen Daten, aktuellen Trends und fundierten Annahmen. Dabei können Umsätze, Kosten, Cashflow oder Nachfrage im Fokus stehen.

Es gibt zwei Hauptansätze:

  • Quantitatives Forecasting: Zahlenbasiert und unterstützt durch mathematische Modelle, statistische Methoden oder KI.
  • Qualitatives Forecasting: Nutzt Einschätzungen von Experten, Marktforschung oder Szenarien – ideal, wenn wenige Daten vorliegen oder Märkte sich stark verändern.

Forecasting ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Die Prognosen werden regelmäßig überprüft und angepasst, um auf Veränderungen zu reagieren. So bleibt deine Unternehmensplanung realistisch und aktuell.

2. Warum ist Forecasting so wichtig für dein Finanzfundament?

Ein zuverlässiger Forecast schafft Klarheit – und diese Klarheit ist die Grundlage für gute Entscheidungen.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

  • Planungssicherheit: Du weißt, wie sich Umsätze, Kosten und Liquidität wahrscheinlich entwickeln.
  • Risikominimierung: Potenzielle Engpässe oder Marktschwankungen erkennst du frühzeitig.
  • Gezielte Budgetplanung: Du setzt Ressourcen dort ein, wo sie den größten Effekt haben.
  • Agilität: Du kannst schnell auf Veränderungen reagieren – und nicht erst, wenn es zu spät ist.
  • Vertrauen: Banken, Investoren und Partner sehen, dass du deine Finanzen im Griff hast.

Ohne Forecasting bewegst du dich im Blindflug – mit Forecasting navigierst du auf Sichtweite und kannst frühzeitig den Kurs anpassen.

3. Die entscheidende Rolle der Buchhaltung

Forecasting ist nur so gut wie die Daten, auf denen es basiert – und diese kommen aus deiner Buchhaltung.

Darum ist sie unverzichtbar:

  • Aktuelle und saubere Zahlen: Nur mit vollständigen und korrekten Buchhaltungsdaten ist dein Forecast belastbar.
  • Historische Vergleichswerte: Saisonale Muster oder Kostenschwankungen lassen sich nur erkennen, wenn deine Buchhaltung über Jahre hinweg lückenlos geführt ist.
  • Liquiditätsplanung: Offene Posten, Steuertermine, Kredite – all das fließt in einen realistischen Forecast ein.
  • Transparenz im Controlling: Wenn Buchhaltung und Controlling eng zusammenarbeiten, gibt es keine bösen Überraschungen.

Kurz gesagt: Ohne solide Buchhaltung ist Forecasting wie Autofahren mit beschlagenen Scheiben.

4. So läuft Forecasting in der Praxis

Ein klarer Prozess hilft, Forecasts effizient und präzise zu erstellen:

  1. Ziele festlegen – Was soll prognostiziert werden? Umsatz, Cashflow, Nachfrage?
  2. Daten sammeln – Interne Daten (z. B. Verkaufszahlen, Kosten, Buchhaltung) und externe Daten (z. B. Marktentwicklungen, Konjunktur).
  3. Methode wählen – Quantitativ, qualitativ oder eine Kombination.
  4. Forecast erstellen – Daten analysieren, Prognosen berechnen und visuell aufbereiten.
  5. Regelmäßig überprüfen – Forecast mit Ist-Zahlen abgleichen und anpassen.

Tipp: Für KMUs eignet sich oft ein rollierender Forecast – du planst immer 12 Monate im Voraus und aktualisierst monatlich.

5. Best Practices

  • Fokussiere dich auf die wichtigsten Geschäftstreiber – wie Neukundenquote, Projektpipeline oder Marketing-ROI.
  • Szenarien entwickeln – nicht nur den Best Case betrachten, sondern auch Worst Case und realistische Zwischenwege.
  • Moderne Tools nutzen – Excel ist gut, spezialisierte Software spart aber Zeit und erhöht die Genauigkeit.
  • Buchhaltung und Controlling verzahnen – vermeide doppelte Arbeit und Datensilos.

Forecasting liefert dir keine absolut sicheren Vorhersagen – aber es gibt dir die bestmögliche Grundlage, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Mit aktuellen Zahlen aus einer sauberen Buchhaltung und einem strukturierten Forecasting-Prozess kannst du Risiken reduzieren, Chancen schneller nutzen und dein Unternehmen auf langfristigen Erfolg ausrichten.

Wenn du Unterstützung beim Aufbau oder der Optimierung deines Forecastings brauchst, sprich uns gerne an – wir helfen dir, den Blick in die Zukunft deiner Finanzen klarer zu machen.