Kryptowährung als Zahlungsmittel

Von
Kevin Merken
8.8.2024
6
min
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Kryptowährungen im Unternehmensalltag: Chancen und Herausforderungen

Kryptowährungen sind in aller Munde und immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit den Möglichkeiten, die diese neue Form des digitalen Geldes bietet. Gerade für innovative Unternehmen, die immer auf der Suche nach Möglichkeiten sind, sich von der Konkurrenz abzuheben und neue Zielgruppen zu erschließen, können Kryptowährungen sehr interessant sein.

Wir betreuen mehrere Kunden, die bereits Kryptowährungen als Zahlungsmittel einsetzen und geben unsere Erfahrungen gerne weiter, um beide Seiten der Medaille zu beleuchten und so den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu erleichtern.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel

Die Frage, die sich vor allen anderen stellt: Ist es in Deutschland überhaupt möglich, Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren? Ja, es ist möglich!

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt fest: "Die Nutzung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel ist noch die Ausnahme. Es gibt nur wenige Geschäfte oder Online-Shops, die Kryptowährungen akzeptieren."

Vorteile von Kryptowährungen für Unternehmen

Werfen wir also einen Blick auf die Vorteile und Möglichkeiten, die Krypto deinem Unternehmen bieten kann:

1. Niedrige Transaktionskosten: Einer der größten Vorteile von Kryptowährungen sind die niedrigen Transaktionsgebühren. Da keine Mittelsmänner wie Banken involviert sind, können Unternehmen bei Zahlungen in Kryptowährungen oft erhebliche Kosten einsparen.

2. Schnellere Zahlungen: Die Blockchain-Technologie ermöglicht Transaktionen in Echtzeit, auch über Ländergrenzen hinweg. Für Unternehmen bedeutet dies schnellere Zahlungseingänge und verbesserte Liquidität.

3. Erhöhte Sicherheit: Transaktionen werden unveränderter in der Blockchain gespeichert, was Betrug und Manipulation erschwert. Der Onlinehändler Newegg beispielsweise konnte durch die Akzeptanz von Kryptowährungen seine Zahlungsausfälle deutlich reduzieren.

4. Zugang zu neuen Märkten: Kryptowährungen ermöglichen es Unternehmen, Kunden weltweit zu erreichen, ohne sich mit den Hürden internationaler Überweisungen auseinandersetzen zu müssen.

5. Innovatives Image: Die Akzeptanz von Kryptowährungen unterstreicht die Fortschrittlichkeit und Zukunftsorientierung eines Unternehmens. Dies kann helfen, neue, technikaffine Kundensegmente zu erschließen und sich als innovativer Player zu positionieren.

Herausforderungen auf dem Weg zur Kryptoadoption

Natürlich ist die Integration von Kryptowährungen nicht ohne Hürden. Unternehmen sollten sich dieser Herausforderungen bewusst sein und sie strategisch angehen:

1. Volatilität: Kryptowährungen unterliegen starken Kursschwankungen. Unternehmen müssen Wege finden, mit diesem Risiko umzugehen, zum Beispiel durch sofortige Konvertierung in stabilere Währungen.

2. Regulatorische Unsicherheit: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen sind in vielen Ländern noch in der Entwicklung. Unternehmen müssen die Entwicklungen im Auge behalten und flexibel reagieren.

3. Steuerliche und buchhalterische Komplexität: Der Einsatz von Kryptowährungen erfordert eine Anpassung der Buchhaltung und Steuererklärung. Fachkundige Beratung ist hier oft unerlässlich.

4. Technisches Know-how erforderlich: Um Kryptowährungen akzeptieren und verwalten zu können, ist ein gewisses technisches Verständnis erforderlich. Unternehmen sollten in den Aufbau entsprechender Kompetenzen investieren.

Der BackOfficer Deep-Dive

Unser tägliches Brot sind buchhalterische und damit auch steuerliche Aspekte, die wir bei der Umsetzung besonders berücksichtigen:

Steuerliche Behandlung

Um Kryptowährungen steuerlich korrekt zu behandeln, müssen Transaktionen sorgfältig dokumentiert werden. Der Wert der Kryptowährung zum Zeitpunkt der Transaktion muss in Euro umgerechnet und bei der Umsatz-, Einkommen- oder Körperschaftsteuer berücksichtigt werden. Gewinne aus dem Umtausch von Kryptowährungen in Euro oder andere Währungen können steuerpflichtig sein. Einige Steuerkanzleien kennen sich mit diesem Thema bereits gut aus und können im Zweifelsfall weiterhelfen.

Buchhaltung

Die Buchhaltung muss angepasst werden, um Krypto-Transaktionen genau zu erfassen. Der Wechselkurs zum Zeitpunkt jeder Transaktion muss aufgezeichnet werden, um den genauen Wert in Euro zu ermitteln. Diese Transaktionen müssen nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) dokumentiert werden. Es ist sehr wichtig, auf Wechselkursrechner zurückzugreifen, die von den deutschen Behörden anerkannt sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist Coinmarketcap (https://coinmarketcap.com/).

Herausforderung: Fehlende Schnittstellen

Aktuelle Buchhaltungssysteme bieten noch keine automatisierte Möglichkeit, Transaktionsdaten in Vorsysteme einzulesen und Kryptotransaktionen automatisch von der jeweiligen Kryptowährung in Euro oder Dollar umzurechnen. Dies liegt nicht an den Wallets, die ohnehin meist öffentlich zugänglich sind, sondern an den Vorsystemen wie Lexoffice oder DATEV, die noch nicht in der Welt der Kryptowährungen angekommen sind. Solange das nicht der Fall ist, kann man sich selbst helfen. Wir haben zum Beispiel einen Konverter gebaut, der Kryptotransaktionen sowohl währungstechnisch als auch vom Datenformat her so umwandelt, dass die gängigen Vorsysteme diese Transaktionen sauber abbilden können.

Die Integration von Kryptowährungen bietet Unternehmen spannende Möglichkeiten, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Eine sorgfältige Planung und die Bereitschaft, in neue Technologien und Wissen zu investieren, sind entscheidend, um die Vorteile zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu managen. Letztendlich kann die Entscheidung, Kryptowährungen zu akzeptieren, ein wichtiger Schritt sein, um dein Unternehmen für die Zukunft zu rüsten und sich von der Konkurrenz abzuheben. Wir haben Erfahrung mit Kryptowährungen in den Bereichen Buchhaltung und Backoffice. Hast du Fragen oder brauchst du Unterstützung? Melde dich bei uns!